Gemeinde mit 1100 Einwohnern, am südlichen Teil des Tapolcaer-Beckens, am westlichen Fuße des Berges Gulács. Die Landschaft ist von diesem 393 m hohen Basaltberg beherrscht, den man Zuckerhut oder den ungarischen Fujijama nennt. Auf den Berggipfel führt ein Touristenweg. Bis 1961 war hier eine Steingrube im Betrieb, die Spuren des Bergbaus sind auch noch heute zu sehen. Der Name der Gemeinde stammt aus dem altungarischen Namen Gula. In der Türkenzeit wurde das Dorf verwüstet, 1715 neubesiedelt, 1720 war sie schon eine adlige Gemeinde mit Privilegien. 1790 waren die Namen von 29 adligen Familien bekannt, die Familien Raposa, Péterffy und Illés Edvi waren auch mit der belgischen königlichen Familie verschwägert. 1895 hatte nur der Gutsbesitzer Miklós Eőry mehr als 100 Joch. Der Legende nach diente die Geliebte des berühmten Betyaren Jóska Sobri, Rozi Répa hier. Im Landhaus Eőry verbrachte seine Kindheit und Jugend Dezső Keresztury. Das Gebäude beherbergt heute einen Kindergarten. Die abgerissene Kirche der Gemeinde wurde 1725 wieder aufgebaut. Die neue Kirche wurde zwischen 1845 und 1850 im klassizistischen Stil gebaut. Im Kirchenhof wurde 1989 ein Mindszenty-Denkmal eingeweiht, das erste in Ungarn. Dank ihrer Naturgegebenheiten ist die Siedlung seit der Römerzeit die Hochburg des Weinbaus, ein großer Teil der weltberühmten Badacsonyer Weine wird in Nemesgulács angebaut. Die wichtigen Tage, Feier gehören größtenteils auch zum Wein. Der Weinwettbewerb am Matthias Tag wird im Februar, das Fest des Neuweines und das Winzerfest werden im Oktober, die "Premiere" des Neuweines am Martin-Tag wird im November veranstaltet. Die Bespritzung und andere Volksbräuche zu Ostern, die Aufstellung des Maibaumes sind lebendige Traditionen. Die Kirmes findet am zweiten Sonntag im Juni, der Bergtag am ersten Samstag im August, der Dorftag am ersten Samstag im September statt. Am 18. Mai wird der Dezső Keresztury Gedenktag veranstaltet.